The Rasmus – Rise – Review
Die Finnen sind zurück! So oder so ähnlich kann man wohl das aktuelle Album von The Rasmus beschreiben. Und das Schöne schon mal vorweg: Es klingt auch so. Also nach The Rasmus. Aber fangen wir vorn an. Zerreißen wir das Album in kleinen Stücken.
Nein, Spaß. So schlimm ist es nicht.
In Deutschland konnten The Rasmus ja erst um 2003 richtig Fuß fassen. Mit „Dead Letters“ und der Single „In The Shadows“ haben sie wohl in Deutschland alles abgeräumt, was man abräumen kann. „Hide From The Sun“ folgte auf dem Fuße im Jahr 2005. Auch „No Fear“ und „Sail Away“ konnten damals gut mithalten. „Black Roses“ aus dem Jahr 2008 konnte schon nicht mehr in den Top 10 landen. Ob da irgendwie die Luft raus war? Muss ja, sonst wären wohl die nachfolgenden Platten nicht noch schlechter platziert gewesen. „The Rasmus“ und „Dark Matters“ landeten abgeschlagen in den Top 20 bzw. nicht mal in den Top 50.
Was kann uns da noch im Jahr 2022 erwarten? Ich sag mal so. Es geht wieder bergauf.
Eröffnet wird die Platte „Rise“ mit dem Track „Live and Never Die“. Da kann man eigentlich nur eine Zeile aus dem Song selbst zitieren „You don’t even need a reason why“. Klingt schön nach The Rasmus wie man sie in den 2000ern kennen und lieben gelernt hat. Geht ins Ohr und bleibt sogar so lang im Kopf, dass man den Song auch mitsingen kann.
Weiter geht’s mit dem Namensgeber der Platte, „Rise“. Auch der Song klingt einfach so, wie man sich The Rasmus vorstellt. Wobei ich sogar soweit gehen würde, dass ich sage: Der Song hätte sicher auch Potential für den Eurovision Song Contest gehabt. Aber da haben sich die Finnen um Lauri Ylönen für einen anderen Song entschieden: „Jezebel“, Song Nummer sechs auf der Platte „Rise“ sollte es für den ESC sein. Am Song lang es sicher nicht, dass dieser nur auf Platz 21 beim ESC landete. Denn Jezebel geht genau so ins Ohr wie „Rise“ und auch „Live and Never Die“.
Aber naja, wenn man sich mal die Gewinner oder die Bands/Musiker der letzten Jahre des ESC anhört, welche auf den vorderen Plätzen landeten, dann wundert einen auch nix mehr. Andererseits, The Rasmus sind halt auch nicht Lordi. Und die haben ja bekanntlich vor einiger Zeit den ESC gewonnen. Mit Metal. Ja schon gut, der Song hieß „Hard Rock Hallelujah“. Aber schweifen wir nicht allzu weit ab, sondern kommen zurück zu The Rasmus.
Und da wir gerade Songs in Frage stellen… Excuse me please, aber was ist denn da bitte bei „Fireflies“ passiert? Da denkste nach „Live and Never Die“ und „Rise“ geht’s gerade musikalisch so schön gut gelaunt weiter. Und dann kommt da „Fireflies“ und all die schönen Gedanken sind mit einem Song zerstört. Ich schalte wirklich selten Songs (auf Alben!) weiter, weil ich sie gruselig finde. Aber das? Äh, sorry – was ist das? Das musikalische Arrangement klingt .. nein, das möchte ich hier gar nicht schreiben, was ich denke. Nett ausgedrückt: Wie eine Kassette, die rückwärts läuft. Für die Jüngeren: Kassette = Medium der 1980er und 1990er Jahre. Kennt ihr nicht mehr. 😉
Zum Glück geht’s dann wieder mit „Be Somebody“ bergauf. Wenn auch nur lansgam. Denn auch der Song will nicht so ganz ins Ohr gehen, aber immerhin ist das, was da läuft, schon mal als Musik identifizierbar. Ich weiß, dass ist heutzutage bei manchen Musikern und Bands nicht immer so einfach. 😉 Bei The Rasmus geht’s aber.
Mit „Odysee“ wird es dann auch wieder ein wenig ruhiger, aber nicht einschläfernd. Auch das kennt man ja leider zu genüge von manch anderen Alben. Also Alben anderer Bands. Da denkste, da kommt ne nette Ballade und was ist wortwörtlich das Ende vom Lied? Irgendein langweiliger Song, der keinen ansprechenden Refrain hat, sondern einfach nur vor sich hin dümpelt.
Und nach „Jezebel“ geht’s schließlich noch weiter mit „Endless Horizon“, „Clouds“, „Written in Blood“ und „Evil“. Sind jetzt auch keine Gassenhauer, tun aber durchaus nicht weh. Kann man sich durchaus anhören und langsam aber sicher den Herbst oder gar Winter einläuten. Für mich hätten es bei den (leider nur) 10 Songs auch gern noch 1-2 Songs mehr wie „Jezebel“ oder „Rise“ sein können. Wird halt alles nicht mehr wie früher. Muss es auch gar nicht, aber man kann ja mal versuchen, ob’s noch ein wenig besser wird?
Wer noch nicht reingehört hat, kann das hier nun gerne tun: