The Dark Tenor – Album X (Fan Box) (2023)
Seit knapp 14 Tagen ist das Album X, welches das 10 jährige Dark Tenor Album betitelt, im Handel. Zuvor konnten sich Fans bereits die limitierte und signierte Fanbox bestellen. Und um diese, bzw. ihre Tracks soll es hier auch gehen.
Kurz erwähnt sei an dieser Stelle, was diese Box alles beinhaltet: Neben 2 CDs, von denen die Stücke der zweiten CD nur als Download-Link für Käufer verfügbar sind, nicht jedoch auf Spotify o.ä, gibt’s noch einen Flaschenöffner, einen Kugelschreiber und einen Bildband. Signiert wurde die Box in der limitierten Auflage von Billy selbst.
Ein wenig Spannung abgebaut hat Billy schon während der letzten Tournee im Herbst 2022 und in den folgenden Monaten bis ins Jahr 2023 hinein. Hier gab es alle paar Wochen einen neuen Song auf die Ohren. „Rise“ beispielsweise hat The Dark Tenor bereits im vergangenen Jahr mit den vier Streicherinnen von Eklipse aufgenommen – und auch live mit ihnen gemeinsam gespielt. Wie das aussah, könnt ihr überigens auch u.a. hier sehen. 😉
So, fangen wir mal vorn bei CD 1 an. Über die Stimme eines ausgebildeten Tenors muss man wohl an dieser Stelle nicht mehr groß philosophieren, sich Gedanken machen oder versuchen, auf Krampf etwas Schlechtes finden. Da gibt’s eh nix. Außer, dass man vielleicht „Last Resort“, welcher übrigens auf besagter CD 1 enthalten ist, ein wenig klassischer bzw. langsamer hätte interpretieren können. 😉 Aber das ist rein persönlicher Geschmack. Der Song wurde von Billy auf diesem Album auf seine eigene Art umgesetzt. Und unter den Fans gibt’s da eigentlich nur zwei Meinungen: entweder man mag den Song (weil man vermutlich schon das Original von Papa Roach kennt und gut findet) oder man hat so ziemlich gar nix mit Rock und Metal am Hut. 😉
Eröffnet wird CD 1 jedoch mit einem anderen Song: „Indestructible“. Meiner bescheidenen Meinung nach einer der stärksten Songs auf der Platte – und nicht nur da. Auch live ein Kracher! Unzerstörbar einfach und aktuell wohl auf dem besten Weg, die größeren Hallen in Deutschland zu füllen. So kann man den Werdegang von Billy trotz oder vielleicht auch gerade nach der Pandemie beschreiben. Schließlich hat er sich auch während Corona mit seinen Live-Streams aus dem Wohnzimmer noch einmal ordentlich Bekanntheit verschafft! Auf jeden Fall geht „Indestructible“ ins Ohr, denn allein der Cello-Part zu Beginn des Songs macht den Track unverkennbar.
Zu „Ode an die Freude“ muss man sicher auch nicht mehr viel sagen. Der Song bildet seit jeher den Abschluss der Dark Tenor Konzerte und wurde nun für das Jubiläums-Album neu aufgelegt. Und auch da gibt’s bei vielen nur zwei Optionen: immer wieder fleißig mitsingen oder nunja, eben nicht (mehr). Irgendwann hat man sich ja doch an dem Song satt gehört. Vor allem, wenn man nicht unbedingt der Freund deutscher Texte/Musik ist.
„Paradox“ und „To The Unknown“ gehörten auch zu den Tracks, die bereits vor dem Album-Release veröffentlicht wurden. „To The Unknown“ kam schon auf der letzten Tour gut an. Zu „Paradox“ gibt’s auf der aktuellen Tour auch ein schickes Licht Setup. Davon könnt ihr euch übrigens noch bis 19. Oktober diesen Jahres selbst ein Bild machen oder ihr klickt mal durch die Fotos der aktuellen Tour. Hier zum Beispiel mit Fotos aus Worms.
Beide Songs gehen auch gut ins Ohr und „Paradox“ spricht vermutlich auch viele Menschen persönlich an, wenn es im Text heißt „Love is a paradox“. Also sinngemäß kann man ja oft nicht mit der Liebe, aber ohne irgendwie auch nicht. Und manchmal macht Liebe merkwürdige Dinge aus und mit Menschen. Um den Song mal kurz zusammenzufassen.
„Call On Me“ wurde ebenfalls schon vor dem Release der kompletten Platte veröffentlicht und erneut mit dem südkoreanischen Pianisten Yiruma aufgenommen. Erneut deshalb, weil Billy bereits „River Flows On The Edge“ mit ihm aufgenommen hat. Wie ihr euch sicher denken könnt, wenn ihr „River Flows On The Edge“ kennt, ist auch „Call On Me“ kein Uptempo Song, sondern eher was Ruhigeres. Oft ist man ja von Balladen schnell genervt, weil sie einfach nur eintönig, langweilig und irgendwann nervig klingen. Das kann man aber von „Call On Me“ nicht behaupten. Und streng genommen ist der Song auch gar keine richtige Ballade, wie man sie sich vorstellt.
Ein Highlight auf der Platte ist -wer hätte es gedacht- mal wieder eine schnellere Nummer: „The March“ wurde vom Dark Tenor gemeinsam mit Laura Luppino eingesungen. Und damit ihr jetzt alle noch ein wenig geschockt seid: Laura war unter anderem Sängerin bei „Banaroo“. Lasst es mich mal freundlich ausdrücken: Wenn ihr diese zuckersüße Pop-Plastik-Band nicht kennt, dann habt ihr auch definitiv nichts verpasst. Lauras Stimme ist (war?) bei Banaroo schon eine kleine Verschwendung. Da steckt nämlich einiges mehr in der Sängerin! Hört euch dazu am besten mal „The March“ an (und keinen Banaroo Song..).
„Heroes Of The Silence“ klingt beim ersten Hören (vor allem zu Beginn) ein wenig merkwürdig. Aber das legt sich direkt, so dass sich der Song in einen durchaus gut hörbaren Song verwandelt. Auch wenn hier nicht viel von der Stimme eines Tenors zu hören ist. Ein erfrischender Popsong für Zwischendurch.
„Millionen Sterne“ ist ebenfalls schon länger bekannt und auch bereits von Billy im letzten Jahr als „Weihnachtssong“ zu hören gewesen. Joa, ist halt wieder ein deutscher Song. Muss man (ich..) nicht zu oft hören. 😉
Und schließlich kommen wir zu einem der Meisterwerke auf der Platte – in doppelter Ausführung. „Wie jetzt?“ werden sich einige nun fragen. Lasst es mich aufklären: „Nessun Dorma“ gibt’s auf dem Album X einmal klassisch interpretiert, wie man es von einem Tenor erwartet – und einmal moderner. Hier hat The Dark Tenor den Track zu „No Sleep“ verarbeitet und aufgepeppt. Übrigens auch wieder ein Klassiker, den man mal live erleben sollte. Spätestens mit dem Song (live) sollte auch der letzte Kritiker verstanden haben, was Billys Mission ist: Klassik NEU interpretieren und nicht langweilig, schnarchig der Elite vorenthalten – sondern einem breiten Publikum zugängig.
Und schließlich gibt’s noch eine Neu-Interpretation von „River Of Life“. Hier wurde im Original „die Moldau“ verarbeitet, in der neuen Version ist davon nichts mehr übrig. Schade, aber deshalb nicht weniger hörbar. Nur anders. Ich bin da eher Fan der Variante mit „bisschen Klassik“. 😉
„Without a Song“ ist wohl ein Song, den man als klassische Ballade betiteln kann. Einen Ohrwurm gibt’s davon wohl nicht, aber das muss ja eine Ballade auch nicht zwingend sein. Der Titel fügt sich auch recht gut in die Rubrik „Weihnachtsmusik“ ein und harmoniert sicher gut mit „Millionen Sterne“ auf einer Playlist.
„One Last Song“ bildet ironischerweise den Abschluss. „If you had one more day before you go. What would you do, if this was you?“ fragt Billy hier und regt damit auch ein bisschen zum Nachdenken an. Und trotz des Themas kommt der Song nicht langweilig und einschläfernd rüber, sondern lädt eher dazu ein, mal kurz über das Leben nachzudenken. Mal kurz dankbar dafür zu sein, was und wen man hat.
Und damit auch zum Ende der ersten CD, bevor wir noch einen kurzen Blick auf die zweite CD werfen, die nun überwiegend aus Remastered Versionen bestehen.
Aber eben nur überwiegend. Fünf Songs sind neu und wurden vor dem Release noch nicht bekanntgegeben. Ein wenig Spannung und Überraschung sollte ja auch dabei sein.
„Solveigs Hymn“, „Hero“, „Sacrifice“, „Seeds are meant for grow“ und „Impossible“ heißen die fünf Stücke, die Billy da auf die zweite CD der Jubiläumsplatte und Fanbox gepackt hat.
Der Klassik-Fan weiß natürlich, dass „Solveigs Hymn“ ein Stück von Edvard Grieg ist. Und das hat Billy, so muss man es sagen, einfach fantastisch neu interpretiert. Chapeau! Das darf der Künstler gern mal live spielen!
Bei „Heroes“ geht’s darum, gegen seine inneren Dämonen zu kämpfen und sich auch mal daran zu erinnern, welche Kämpfe man bereits im Leben oder auch nur im Kopf ausgetragen und überstanden hat. Wir wissen ja alle, dass viele sich gern mal schlechter reden, als sie sind. Und das sollte doch mal ein wenig überdacht werden. „Cause you made it through the battles in your mind“… „Be the hero of your life“ – mehr muss man dazu nicht sagen.
„Sacrifice“ wird jetzt zwar nicht einer meiner Lieblingssongs, aber das heißt ja nicht, dass der Song schlecht ist. Er ist nur weniger eingängig, aber möglicherweise kommt das noch, wenn man den Track öfter hört.
Poppiger wird’s wieder mit „Seeds are meant for grow“. Der Titel lässt es schon vermuten, worum es geht. Man muss an Erfahrungen wachsen und auch daran denken, dass sowas vielleicht nicht immer von heute auf morgen geht. Musikalisch und stimmlich für mich persönlich auch nicht zwingend auf der Favoriten-Playlist, aber durchaus ein gut hörbarer Popsong.
Den Abschluss der komplett neuen Songs bildet „Impossible“. Und mit dem Titel kann man wohl das Album recht gut zusammenfassen: „Nothing is impossible“ sing Billy aka The Dark Tenor hier und das darf er sich mit dem Jubiläums-Album wohl auch selbst zurufen. In den letzten Monaten ist sein Bekanntheitsgrad ernorm gestiegen, wie sich auch auf den aktuellen Konzerten zeigt, die oft ausverkauft sind oder kurz vor dem Ausverkauf stehen.
Auf die Remastered-Songs will ich an dieser Stelle nur kurz eingehen, da sie ja bereits auf den vergangenen Alben erschiene sind: Hier hört ihr u.a. die bekannten Songs „When You Roar“, welcher übrigens mit den Queenz Of Piano aufgenommen wurde und „Ultraviolet Hearts“. „Fade“ ist ebenfalls am Start und der Klassiker „After The Nightmare“. Der Song erschien übrigens bereits 2014 auf dem Debut-Album „Symphony Of Light“. Wer die Platte noch nicht kennt, sollte auch da unbedingt mal reinhören.
Tracklist
CD 11 Indestructible - Dark Tenor, The / Guo, Tina
2 Rise - Dark Tenor, The / Eklipse
3 Ode An Die Freude (X Version)
4 Nessun Dorma
5 Paradox
6 To The Unknown - Dark Tenor, The / Queenz of Piano
7 Last Resort (Orchestra Version)
8 Call On Me - Dark Tenor, The / Yiruma
9 The March
10 Heroes Of Silence
11 Millionen Sterne
12 No Sleep
13 River Of Life (X Version)
14 Without A Song
15 One Last Day
CD 2
1 Solveigs Hymn (X Version)
2 Hero (X Version)
3 Sacrifice (X Version)
4 Seeds Are Meant To Grow (X Version)
5 Impossible (X Version)
6 The Hunger (Remastered)
7 After The Nightmare (Remastered)
8 Fade (Remastered)
9 Out Of The Darkness (Remastered)
10 Save You (Remastered)
11 Ultraviolet Hearts (Remastered)
12 River Flows On The Edge (Remastered) - Dark Tenor, The / Yiruma
13 Wild Horses (Remastered)
14 When You Roar (Remastered) - Dark Tenor, The / Queenz of Piano
15 Love Is Light (Remastered)
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