Ronan Keating – Songs From Home – Review (2021)
Ronan Keating hat vor wenigen Tagen das Album „Songs From Home“ veröffentlicht. Ganz klar, worum es in diesem Album geht. Seine Heimat Irland.
Aber was genau erwartet den Hörer hier? Sein Plattenlable schreibt dazu: „Songs From Home feiert traditionelle Poesie und Folklore neben zeitgenössischen Stücken und bildet den ultimativen Soundtrack zu Ronans persönlicher Geschichte“. Hm, aber was genau ist Ronans Geschichte? Dass seine Karriere in den 1990er Jahren mit Boyzone startet, weiß ja inzwischen so gut wie jeder. Geschichten aus seiner Jugend singt Ronan auf seiner neuesten Platte zusammen mit bzw. von Künstlern aus seiner Heimat. „No Frontiers“ singt er mit Mary Black. Hierzulande eher unbekannt, in Irland aber eine sehr bekannte Künstlerin, die in der Welt des Jazz und Country zu Hause ist.
„Where The Streets Have No Names“ dürfte man bereits kennen. Und wie sollte es sein – im Original auch von einer irischen Band. Und das beste – ihr kennt sie auch in Deutschland! Keine Geringeren als U2 veröffentlichten den Song im Jahr 1987. Da war Ronan gerade einmal 10 Jahre jung. Mit seiner Cover-Version verleiht er dem Song einen neuen Touch, der ganz und gar nicht schmalzig klingt. Schließlich erwarten ja viele, dass Coversongs gerade von Boyband-Stars langweilig und schnulzig klingen. Aber aus dem „Alter“ ist Ronan schon lang raus und auch das Klischee hat er schon lang hinter sich gelassen, dass er nur Schnulzen singen kann. Wobei er die zugegebener Maßen auch nach wie vor großartig singen kann. 😉
„Summer in Dublin“ erzählt wohl von Ronans Jugend, kurz bevor er mit Boyzone durchstartete. „I remember that Summer in Dublin“ – „ich erinnere mich an den den Sommer in Dublin“ sing Keating hier und schwärmt einmal mehr von seiner Heimat ohne dabei nervig oder langweilig zu wirken.
„The Blower’s Daughter“ ist ein weiterer Coversong. Im Original von Damien Rice, der in Deutschland auch weniger bis gar nicht bekannt ist. Schließlich ist auch Rice ein irischer Musiker, der in seiner Heimat die größten Erfolge feiert. Auf seiner Platte „Songs From Home“ singt Ronan den Song gemeinsam mit seiner Frau Storm Keating. Hörenswert und auf jeden Fall ein Anspieltipp. Vor allem für alle, die (noch) gar nicht wussten, dass Ronans Frau auch singen kann. Übrigens war der Song auch der erste Track, der als Single vom Album veröffentlicht wurde.
Mit „Heyday“ erinnert Ronan an den viel zu früh verstorbenen Mic Christophers und an sein erstes und einziges Album „Skylarkin“. Der Song wurde kurz nach dem tragischen Tod von Christophers veröffentlicht. Ein schöner Song, der ebenfalls ein toller Anspieltipp ist. Nicht zuletzt wegen der Hommage an Mic Christophers.
„Set In Stones“ beendet das Album „Songs From Home“. Kein Knaller aber ein solider Abschluss, passend zum restlichen Album.
Wie bereits englische online Magazine schrieben: „Songs From Home“ ist wohl der persönliche Soundtrack von und zur Person Ronan Keating. Den Anspruch, Gassenhauer mit dem Album herauszubringen, hat die Platte vermutlich auch genau deshalb nicht. Warum auch. Es muss nicht immer jedes Album ein Feuerwerk niederbrennen. Schon gar nicht, wenn es ein so persönliches Album ist.
30 aufeinanderfolgenden Top-10-Singles, 10 Studioalben und über 20 Millionen verkaufte Tonträger kann Ronan Keating verzeichnen. Wer ihn jetzt noch als „Eintagsfliege“ oder „Boygroup“-Typen verschreit, dem ist auch nicht mehr zu helfen. 😉
Tracklist
1 Raglan Road2 Into The Mystic
3 Where The Streets Have No Name
4 The Voyage
5 The Island
6 Summer In Dublin
7 Guiding Light
8 No Frontiers
9 The Blower's Daughter
10 The Parting Glass
11 Heyday
12 Set In Stone
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