Nothing But Thieves im ausverkauften Schlachthof Wiesbaden
Mit Wiesbaden stand der vorletzte Termin in Deutschland auf der Nothing But Thieves Tour auf dem Programm. Bevor es noch nach Köln und anschließend nach Italien, Spanien und in die Niederlande geht, haben die Männer um Conor Mason noch mal den Schlachthof gerockt!
Fangen wir aber wie immer vorn an: Zunächst gab es von den Bad Nerves ordentlich auf die Ohren. Die fünfköpfige Band aus Essex im Vereinigten Königreich eröffnete den Abend in Wiesbaden. Songs wie „Don’t Stop“, „USA“ oder auch „Radio Punk“ standen auf der kurzen Setlist, die das Publikum in Wiesbaden in einer halben Stunde schon einmal zum Tanzen brachte. Die Mischung aus Glamrock, Garage, Punk und auch ein wenig Powerpop kam im Schlachthof gut an. Frontmann Bobby Nerves, der optisch ein wenig an Richard Ashcroft von The Verve und von seinen Bewegungen am Mick Jagger erinnert, hat seine Sache sehr gut gemacht. Das fanden auch die Fans, die direkt vom ersten Song an mitgingen.
Nach einer kurzen Umbaupause konnte dann endlich der Hauptact des Abends auf die Bühne: Nothing But Thieves, ebenfalls im UK zu Hause, betraten um 21 Uhr die Bühne. Noch bevor Frontmann Conor die ersten Töne singen konnte, schrie sich das Publikum regelrecht die Seele aus dem Leib. Ob nicht doch eine Boyband auf die Bühne kam? Ok, streng genommen sind Nothing But Thieves ja auch irgendwie eine Boyband, da sie nur aus Männern bestehen. Aber sie sind eben keine typische Pop-Band, die im Volksmund gern mal als Boyband bezeichnet wird, wie einst zum Beispiel die Backstreet Boys.
Schließlich wurde der Abend erst nach einem Intro von Abbas „Gimme Gimme Gimme!“ so richtig eröffnet. Etwas unüblich für eine Rock- bzw. Alternative-Band. Kommt aber immer mehr in Mode, die eigentlichen Shows mit eher ungewöhnlichen Songs zu eröffnen. So scheint es zumindest, wenn man sich ein wenig die Entwicklung der Rock/Metal/Alternative-Konzerte ansieht. Die Fans waren jedoch hier schon sehr textsicher, obwohl die Mehrheit der Nothing But Thieves Fans mit Sicherheit eine ganz andere Generation ist. 😉
Jetzt konnte Indie-Alternative Abend richtig Fahrt aufnehmen – und das tat er auch mit dem Song „Welcome To The DCC“. Der Klassiker sorgte nicht nur für den bereits erwähnten Kreischalarm, sondern auch für Gesangschöre! „Is Everybody Going Crazy“ und „Tomorrow Is Closed“ folgten. Der aufmerksame Internet-Nutzer wird bereits bemerkt haben, dass sich diese Setlist durch die ganze Europa-Tournee zieht. Deshalb muss man dazu wohl kaum noch ein Wort verlieren, außer vielleicht, dass es – na klar – den Klassiker „Amsterdam“ (mal wieder) als eine der Zugaben am Ende der Show auf die Ohren gab.
Die vorwiegend weiblichen Fans reisten auch teilweise allein an, wie man immer wieder im Publikum oder schon auf dem Parkplatz beobachten konnte. Warum auch nicht, schließlich muss man ja nicht zu Hause bleiben, nur weil Freunde einen anderen Musikgeschmack haben. 🙂 Spaß hatten die Fans definitiv von der ersten bis zur letzten Reihe!
Bis der Abend sich aber dem Ende neigte, verging noch einige Zeit. Und diese Zeit sollte mit Songs wie „Real Love Song“, „Sorry“ oder auch „Impossible“ genossen werden. Die Fans waren zu jeder Zeit textsicher. Bis zur allerletzten Zugabe! Nach „Amsterdam“ folgte nämlich noch „Overcome“ und sorgte für einen würdigen Abschluss im ausverkauften Schlachthof.
Immer wieder beeindruckend, wie Frontmann Conor Mason mit seiner Stimme spielt und auch in den hohen Tonlagen sicher ist. Da ist die Vorfreude auf die nächsten Shows in Deutschland doch schon jetzt berechtigt!
Bad Nerves
Nothing But Thieves