Jazzopen 2024
jazzopen: Großes Star-Aufgebot mit Grönemeyer, Kravitz und
Sting
Stuttgart. Die Vorbereitungen für die 30. jazzopen laufen auf Hochtouren. Neben Stars
wie Herbert Grönemeyer, Lenny Kravitz, Sam Smith, Sting, Angélique Kidjo und Al Di
Meola auf den beiden Hauptbühnen, können sich die Fans auch bei den Club-Acts auf
große Namen freuen. Billy Cobham, Lee Ritenour und Dave Grusin, Donny McCaslin, Kyle
Eastwood oder Lakecia Benjamin sind ebenfalls mit dabei. So wird das Jubiläums-Festival
vom 18. bis 29. Juli zwölf Tage lang mit über 50 Shows auf acht Bühnen in der Stuttgarter
Innenstadt den Ton angeben und wieder die Vielfalt der Musik feiern. Das Interesse ist
riesengroß. Es wurden bereits über 40.000 Tickets abgesetzt. Die Veranstalter rechnen
bei über 50.000 Besucherinnen und Besuchern mit einem ausverkauften Festival – plus
weiteren rund 10.000 Menschen bei den kostenfreien Open-Stages-Konzerten.
Promotor Jürgen Schlensog zeigte sich auf der Pressekonferenz am Mittwoch entsprechend
zufrieden: „Auch wenn der späte Zeitpunkt wegen der Fußball-EM einige organisatorische
Herausforderungen mit sich bringt, ist es uns wieder gelungen, ein hochklassiges Programm zu
bieten. Und wir sind sehr froh, dass unsere Besucherinnen und Besucher dies so honorieren.“ Einen
ersten Einblick in die nächsten jazzopen kann man hier im Trailer erlangen.
Schlossplatz: Drei Abende schon nahezu ausverkauft
Für die meisten Top-Acts auf dem Stuttgarter Schlossplatz gibt es noch Tickets, bei einigen wird es
schon sehr eng. Das gilt besonders für den Auftritt von Herbert Grönemeyer, der mit seiner Band
einen Teil der Show zum 40-jährigen Jubiläum des Kult-Albums 4630 Bochum gemeinsam mit dem
Stuttgarter Philharmonikern bestreitet, die ihrerseits 100-jähriges Jubiläum feiern (Mittwoch, 24.
Juli). Aber das gilt auch für Lenny Kravitz (Support: Nik West), der mit seinem neuen Album Blue
Electric Light nach Stuttgart kommt (Donnerstag, 25. Juli) und für den Sonntag, 28. Juli, mit
Sting.
Für die anderen Abende mit Sam Smith (Freitag, 26. Juli), Jamie Cullum und Veronica Swift
(Samstag, 27. Juli) und die Shows von Parov Stelar und MEUTE (Montag, 29. Juli) gibt es
noch Rest-Karten.
Von Lawrence bis Angélique Kidjo: vier Kontinente im Alten Schloss
Auch in diesem Jahr gilt: Im Alten Schloss trifft sich die halbe Welt. Den Eröffnungsabend am
Donnerstag, 18. Juli, teilen sich die New Yorker Feel-Good-Band Lawrence und die Bostoner
Fusion-Formation Lettuce. Am Freitag 19. Juli, – bereits sehr gut verkauft – folgt mit The Cat
Empire eine der erfolgreichsten australischen Bands. Beide Abende sind Steh-Konzerte.
Frauen-Power verspricht der Samstag, 20. Juli, mit Afrikas First Lady Angélique Kidjo und der
wunderbaren Stimme von Lizz Wright. Den Abend eröffnen wird der spanische Saxophonist Daniel
Torres mit seinem Sextett. Auch wer den Sonntag, 21. Juli, mit Italo-Amerikaner Al Di Meola und
seiner Electric Band und Meshell Ndegeocello sowie die Shows der Bassisten Marcus Miller
und „Afrikas Sting“ Richard Bona aus Kamerun erleben möchte (Montag 22. Juli), sollte nicht
mehr allzu lange warten.
SpardaWelt: Billy Cobham bietet das ganze Spectrum
Einen Ehrenpreis zum 80. Geburtstag: Schlagzeug-Großmeister Billy Cobham erhält für sein
Lebenswerk zu Beginn der jazzopen am Donnerstag, 18. Juli, im SpardaWelt Eventcenter die
German Jazz Trophy der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg.
Anschließend gibt er mit seinem Quartett ein Konzert. Motto: Spectrum 50. Der Grund: Cobhams
erstes Solo-Album Spectrum mit Fusion-Klassikern wie Red Baron ist 50 Jahre alt geworden.
Hoher Besuch erwartet die Jazz-Fans auch am Freitag, 19. Juli. Lee Ritenour und Dave Grusin,
jeder für sich ein Star und als Duo Legende, sind mal wieder bei den jazzopen zu Gast. Ihr Teamwork
begann 1985 mit dem Album Harlequin, setzte sich mutig fort mit Two Worlds (2000) und nach
dem Album Amaro (2009) urteilte ein Kritiker: „Es gibt Musiker, die können eigentlich alles spielen.“
Viel Talent mit Lokalkolorit gibt es am Samstag, 20. Juli, zu sehen und zu hören. Der vielfach
ausgezeichnete Tween und Saxophonist Jakob Manz aus Bad Urach spielt mit seiner Groove
Connection. Die Jazzrausch Bigband verspricht am Mittwoch, 24. Juli, einen gigantischen
Nerd-Exzess, wenn Techno und Jazz im Bigband-Sound harmonieren. Extravagant wird
auch der Donnerstag, 25. Juli. Saxophonist Donny McCaslin, David Bowies musikalischer
Wegbegleiter auf dessen letztem Album Blackstar, kommt mit seiner Band. Eine Jazz All Star
Auswahl tritt am Freitag, 26. Juli auf. Avery Sharpe (Bass), Antonio Faraò (Piano), Ronnie Burrage
(Schlaginstrumente), Chico Freeman (Saxophon) und Steve Turre (Posaune) haben sich zu den
McCoy Legends zusammengeschlossen, um McCoy Tyners Musik der Welt neu zu präsentieren.
Veronica Swift und Marco Mezquida sind Artists in Residence
Zum Jubiläum präsentieren die jazzopen erstmals zwei Artists in Residence. Und die treten
auch im BIX auf. Zum Beispiel Veronica Swift. Der Shooting Star unter den US-amerikanischen
Jazzsängerinnen mit der Attitude eines Popstars, 2020 mit dem Rising Star als beste Sängerin
ausgezeichnet, teilt sich auf dem Schlossplatz den Abend mit Jamie Cullum und gibt am Freitag,
26. Juli, zudem ein Konzert im BIX. Außerdem Marco Mezquida. Der spanische Pianist spielt mit
seinem Trio am Dienstag, 23. Juli, im BIX und tritt am Mittwoch, 24. Juli, solo beim kostenfreien
Open Stages Konzert in der Domkirche St. Eberhard auf.
Ein Hauch von Hollywood verbreitet Bassist Kyle Eastwood im BIX. Der Sohn von Clint Eastwood,
der mit seinem Vater vor der Kamera und auch in Sachen Jazz schon viel zusammengearbeitet
hat, spielt mit seinem Quintett am Donnerstag, 18. Juli. Die Lehmanns Brothers, drei (nicht
verwandte) Franzosen aus New York, lassen am Freitag, 19. Juli, mit ihrer Band den Funk-Jazz
der 70er Jahre wieder aufleben. Außerdem auf der BIX-Bühne: Jazz-Routinier Bobby Watson
(Samstag, 20. Juli), das exotische Trio Paolo Fresu, Omar Sosa und Miklós Lukács (Montag,
22. Juli), die polnischen Jungstars der Jazz-Elektronik-Fusion Formation Immortal Onion x
Michal Jan (Mittwoch, 24. Juli) und der estische Soul- und R&B-Star Rita Ray (Donnerstag,
25. Juli).
Für den krönenden Abschluss im BIX sorgt Lakecia Benjamin am Samstag, 27. Juli. Die New
Yorker Altsaxophonistin ist bekannt für ihre goldenen Anzüge, machte sich einst als SessionMusikerin für Stars wie
Alicia Keys und Stevie Wonder einen Namen, ist Trägerin des Deutschen
Jazzpreises und Club-Auftritten eigentlich längst entwachsen. Bei den jazzopen macht sie eine
Ausnahme – und spielt mit ihrer Band im BIX.
Open Stages: Younee – und noch viel mehr kostenfreie Konzerte
Die kostenfreien Open Stages Konzerte bei den jazzopen bilden längst einen festen Bestandteil
des Festival-Programms und sollen weiter ausgebaut werden. „Wir grenzen niemanden aus
und wollen eine breite Bevölkerung erreichen“, sagt Jürgen Schlensog, „deshalb gibt es bei den
jazzopen alles – von Logenplätzen bis hin zu kostenfreien Konzerten.“ Letztere werden künftig
durch ein Public Private Partnership (PPP) der Stadt Stuttgart und den jazzopen Premiumpartnern
Sparda-Bank Baden-Württemberg im Rahmen ihrer Stiftung Kunst und Kultur und Mastercard
noch umfangreicher. Schon in diesem Jahr finden allein im StadtPalais – Museum für Stuttgart
zehn kostenfreie Shows statt. Bereits feststehen die Auftritte der in Jazz-Kreisen gefeierten
22-jährigen israelischen Schlagzeugerin Roni Kaspi (Dienstag, 23. Juli) und von Rapper Mavi
Phoenix (Mittwoch, 24. Juli). Ebenfalls dabei sind Frontfrau BROCKHOFF und ihre Rockband
(Donnerstag, 25. Juli), die charismatische Sängerin Mulay (Freitag, 26. Juli) und Ava Vegas
(Samstag, 27. Juli).
Das Finale der Open Stages Konzerte gehört Younee. Die hohe Kunst der Improvisation zwischen
Jazz und Klassik der südkoreanischen Pianistin mit deutschem Pass können Fans bei der Matinee
im Kunstmuseum am Sonntag, 28. Juli, genießen.
Titelfoto (c): Reiner Pfisterer