Iron Maiden Legende Bruce Dickinson beim Zeltfestival Mannheim
Am Montagabend stand die Iron Maiden Legende Bruce Dickinson beim Zeltfestival Mannheim auf der Bühne. Auch wenn die Show nicht ausverkauft war, das Zelt war mehr als gut gefüllt und das Publikum in Feierlaune! Aber fangen wir einfach mal vorn an (es soll ja doch noch ein paar wenige Leute geben, die Bruce Dickinson nicht kennen):
Bruce Dickinson stieß 1981 zu Iron Maiden. 1993 stieg er da allerdings wieder aus, da er das Gefühl hatte, einfach nur als „Sänger von“ gesehen und wahrgenommen zu werden, was eine große Last für ihn war. Sein erstes Album aus seinem Soloprojekt entstand 1990 noch während seiner Zugehörigkeit bei Iron Maiden.
Nach dem Ausstieg entstanden noch sechs weitere Alben. 1999 kehrte er zur Band zurück, in den Pausen von Iron Maiden zog er sein Soloprojekt erbarmungslos durch. Im November 2014 wurde Zungenkrebs diagnostiziert, er unterzog sich einem wichtigen Behandlungsprogramm und im Mai 2015 teilte das Management die erfolgreich abgeschlossene Behandlung mit.
Mit „Tyranny of Souls“ erschien sein erfolgreichstes und vorerst letztes Album 2005. Und nun sollte es 2024 -also ganze 19 Jahre später -soweit sein: ein neues Album mit dem Titel „The Mandrake Projekt“ erschien und übertrumpfte alles, was bisher da war. Die Platte schaffte in Deutschland und Österreich Platz 1 der Albumcharts!
Nun aber zurück nach Mannheim:
Hier startete am Montagabend auf dem Maimarkt-Gelände der Abend mit dem Song „Accident Of Birth“. Die Fans empfingen den Maiden-Sänger und seine Band euphorisch! Kein Wunder, denn die aktuelle Tour, die den gleichen Namen wie das aktuelle Album trägt („The Mandrake Project“), ist die erste nach über 20 Jahren, die Bruce allein bzw. außerhalb von Iron Maiden bestreitet.
Natürlich gab es an diesem Abend auch Stücke aus dieser Platte zu hören: „Resurrection Men“ oder auch „Rain On The Graves“ standen auf der Setlist. Untermalt wurden die Songs an diesem Abend durch verschiedene Einspieler und Animationen auf den großen Videowalls hinter der Band.
Und selbige hatte an diesem lauen Sommerabend mindestens genau so viel Spaß wie Frontmann Bruce und das Publikum. Keyboarder Maestro Mistherio, die Gitarristen Philip Näslund und Chris Declercq sowie Bassistin Tanya O‘Callaghan und Schlagzeuger Dave Moreno hatten von der ersten Sekunde an Bock und versprühten ihre Energie im Publikum. Ganz klar, so viel Spielfreude ist ansteckend und lässt einfach keinen anwesenden Dickison- und/oder Maiden-Fan kalt.
Bis zur Tribüne war Mitrocken, Headbangen und na klar, Mitsingen angesagt! Das Publikum feierte ihr Idol und rockte gemeinsam das Zelt, auch wenn einige (Online)magazine bereits über ein „Schwächeln“ in Bruce‘ Stimme berichten. Naja, sind wir ehrlich: Dass der Musiker sich von einer Krebserkrankung erholt hat und in diesem Jahr noch seinen 66. Geburtstag feiert, das muss man zum einen auch bedenken. Und zum anderen sollte man auch einmal darüber nachdenken, wozu man selbst in dem Alter nach diversen Schicksalsschlägen noch in der Lage ist. 😉
Nach rund 1,5h Spielzeit ging dann auch der schönste Metal-Abend auf dem Maimarktgelände im Zelt einmal zu Ende. Auch wenn sich viele Fans sicher ein längeres Set gewünscht hätten und vielleicht auch den ein oder anderen Maiden-Song. Zufrieden sein konnten sie allemal – denn nach so einer langen Zeit war es für viele ein Genuss, Bruce Dickinson überhaupt (solo) zu Gesicht zu bekommen. Denn die Tour selbst umfasst in diesem Jahr „nur“ fünf Headliner-Termine.
Im Support standen am Montagabend Dominum auf der Bühne. Die Nürnberger spielten eine halbe Stunde und überzeugt in Mannheim das Publikum. Wer Dominum noch nicht kennt: Die Band hat sich dem „Horror-Metal“ verschrieben. Allerdings spielen sie nicht, wie z.B die Ice Nine Kills, Songs zu diversen Horrorfilmen. Vielmehr laden sie ins Reich der Untoten ein und erwecken diese auf der Bühne zum leben. Dabei bleiben sie mit Songs wie „Immortalis Dominum“ oder „Hey Living People“ (der am Montag leider nicht auf der Setlist stand) immer melodisch. Wenn es mal keine eigenen Werke gibt, dann steht z.B. auch „Rock You Like A Hurrican“ als Scorpions-Cover auf dem Plan. In Mannheim kan das auf jeden Fall gut an. Wer Lust hatte, konnte nach der Show von Bruce Dickinson auch noch zum Merch kommen und sich ein Foto und/oder Autogramm von Dominum abholen.
Dominum