Avenged Sevenfold in der Westfalenhalle Dortmund
(english text below)
Sieben Jahre ist es inzwischen her, als Avenged Sevenfold (kurz A7X) das letzte Mal in Deutschland auf eigener Headliner-Tour waren. Nun war es endlich wieder soweit, Avenged Sevenfold spielten am Freitagabend in der Dortmunder Westfalenhalle.
Lang genug hat es gedauert! Aber, die Band aus den Vereinigten Staaten ist auch viel beschäftigt. Seit ihrem Album-Relase „Life Is But A Dream…“ im vergangenen Jahr sind Matthew Sanders, aka M. Shadows, und seine Männer fleißig am touren. Natürlich vorrangig in ihrer Heimat, den USA, in der sie seit Jahren wahnsinnige Erfolge feiern und in ihrem Genre Megastars sind. Da bleiben andere Länder schon mal ein wenig auf der Strecke. Aber so ist das, wenn man gute Musik macht, die von so vielen Menschen auf der ganzen Welt geliebt wird.
Nun sind Avenged Sevenfold in den letzten Wochen aber endlich zurück in Europa! Auch wenn es in diesem Jahr nur für zwei Headliner-Konzerte in Deutschland gereicht hat. Die Fans sind den Kaliforniern auf jeden Fall treu. So beehrten sie bereits vor etwas mehr als zwei Wochen Hamburg. Wenn auch nicht vor ausverkauftem Haus. Einige Magazine schrieben von leeren Rängen. Die Auftritte bei den Festivals in ganz Europa wurden auch euphorisch gefeiert, wie man immer wieder auf Social Media sehen kann.
In Dortmund zeigte sich gestern Abend ein ähnliches Bild. Die Halle war leider nicht komplett gefüllt. Aber tat das der Stimmung einen Abbruch? Ich sage: definitiv NEIN! Dazu aber gleich mehr.
Das eingangs angesprochene Album „Life Is But A Dream…“ kam bei vielen Musikmagazinen nicht positiv weg. Wenn man aber Avenged Sevenfold ein wenig aufmerksamer verfolgt, dann sollte einen das Album eigentlich nicht so extrem überrascht haben. Schließlich sind die Metaller immer mal wieder für eine Überraschung gut. Deshalb finde ich auch, dass man dem Album durchaus eine Chance geben sollte und es mehr als einmal hören muss, um es auch zu verstehen. Zugegeben war auch ich beim ersten Hören des Albums etwas verwirrt, was uns Avenged Sevenfold mitteilen wollen. Aber, das Album passt in vielen Punkten einfach gut zusammen. Das muss eine Band auch erst einmal schaffen, so viele „Stilbrüche“ zu begehen und gleichzeitig noch alles so auf ein Album zu packen, dass es dennoch stimmig ist für eine Metal-Band.
Was mich (und sicher auch viele andere Fans da draußen) persönlich seit Jahren an der Band begeistert: Dass Avenged Sevenfold so vielseitig sind. Viele ihrer Tracks haben nicht die übliche Länge von 3-4 Minuten. Viele Songs sind durchaus einmal 6-8 Minuten lang. Gerade auch die meistgestreamten Songs (und ganz klar auch Lieblingssongs der Fans) wie z.B. „Hail To The King“, „A Little Piece Of Heaven“ oder auch „Dear God“ decken zusammen bereits gut 20 Minuten Spielzeit ab. Oft verliert man sich auch gern mal in dem ein oder anderen Song, wundert sich über die verschiedenen Arrangements, fragt sich, ob bereits ein anderer Titel begonnen hat. Dazu kommen die anspruchsvollen und langen Texte. Allein das fasziniert bereits viele Metal-/Metalcore-Fans (nicht nur bei Avenged Sevenfold). Und das, was A7X einst in einen Track packten, haben sie nun eben auf ein ganzes Album verpackt. Kann man mögen, muss man nicht – ja. Aber man kann zumindest versuchen, es zu verstehen. 😉
Jetzt aber wieder zurück nach Dortmund, wo die Setlist an diesem Abend mehr als überraschte und entsprechend gut ankam. Schließlich hat der ein oder andere Fan schon geguckt, was es beim Headliner-Konzert in Hamburg auf die Ohren gab. Bei Rock am Ring oder Rock im Park oder auch anderen europäischen Festivals ist die Setlist (auch für einen Headliner) ja immer ein wenig begrenzt.
Der Abend wurde mit den neuen Songs „Game Over“ und „Mattel“ eingeläutet. Dann folgten „Afterlife“ und „Hail To The King“ – aber ab dann wurde es spannend.
Eine Überraschung folgte: „Gunslinger“ stand in Dortmund auf der Setlist! Das Publikum genoss und feierte es sichtlich. Ein wenig später stellte MShadows fest, dass die Stimmung in Dortmund so gut ist, dass man doch jetzt ein wenig emotional werden könnte. „So Far Away“ war der nächste Titel. Schließlich ist der Track einst in Gedenken an ihren viel zu früh verstorbenen Schlagzeuger theREV entstanden. Gänsehautstimmung war da mehr als garantiert.
„Unholy Confessions“ oder auch „Bat Country“ standen weiterhin auf der Setlist. Auch zwei Songs, mit denen man so nicht unbedingt gerechnet hatte (Wenn man die anderen Setlists gesehen hat). Das Publikum feierte auch diese Songs. Und schließlich sollten alle noch „Save Me“ am Freitagabend in Dortmund zu hören bekommen. Ein richtiger Hochgenuss für alle A7X Fans und die, die es noch werden wollen.
So reisten auch viele Fans weit an, teilweise auch aus dem europäischen Ausland, um ihre Band nun endlich einmal live zu sehen. Es ist immer wieder faszinierend, wie Musik die Menschen zusammenbringt. Da konnte auch das miese Wetter an diesem Abend nichts dran ändern. Ein Wolkebruch hier, ein Gewitter da, durchgeweichte Fans dort. Völlig egal, es war Konzert-Zeit!
Klar, die Westfallenhalle war (leider) nicht ausverkauft, aber in Kombination mit den Festivals, die aktuell parallel laufen, wird der ein oder andere sich gedacht haben: „Warum in die Ferne schweifen, wenn man die Band ja bereits als Headliner gesehen hat!“ – wie dem auch sei, die Stimmung in Dortmund war auf jeden Fall bestens. Da braucht es nicht zwingend eine ausverkaufte Halle.
Allerdings würde vermutlich nicht nur ich mir wünschen, dass wir in Deutschland nicht wieder 7 Jahre auf eine Headliner-Tour von Avenged Sevenfold warten müssen. Denn die Jungs sind es allemal wert, sie live zu sehen und ich bin mir sicher, viele Fans würden (außerhalb der Festival-Saison) auch mehrere Termin im Land wahrnehmen, um die Männer um Frontman M. Shadows live zu sehen. Es ist und bleibt immer wieder ein Erlebnis, eine der erfolgreichsten Metal-Bands der aktuellen Zeit live zu sehen!
Zum Ausklang der Show verabschiedeten sich Avenged Sevenfold jedoch mit den derzeit üblichen Setlist-Songs. G, (O)rdinary und (D)eath bestimmten das Ende der Show nach fast 2h Spielzeit. Und der ein oder andere Fan wird mir sicher zustimmen, dass die Zeit wieder einmal viel zu schnell verging.
Wir freuen uns definitiv schon jetzt, euch wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen!
english
It’s been seven years since Avenged Sevenfold (aka A7X) last played their own headline tour in Germany. Now – it was finally time again, Avenged Sevenfold played in Dortmund’s Westfalenhalle on Friday evening.
Well, it took long enough! But, the band from the United States is also very busy. Since their latest album release „Life Is But A Dream…“ in 2023, Matthew Sanders, aka M. Shadows, and his men have been busy touring. Primarily in their home country, the US, of course, where they have been enjoying incredible success for years and are superstars in their genre. Other countries tend to fall by the wayside. But that’s the price, when you’re doing great music that is loved by so many people all over the world.
Now Avenged Sevenfold finally returned to Europe in the last few weeks! Even there were only two headlining concerts in Germany this year: The fans are definitely loyal to the Californians. They visited Hamburg just over two weeks ago. Although not in front of a sold-out house. Some magazines wrote about empty stands. Their performances at festivals throughout Europe were also celebrated euphorically, as can be seen over and over again on social media.
It was a similar picture in Dortmund last night. Unfortunately, the venue was not completely full. But did that detract from the atmosphere? I say: definitely NO! But more on that in a moment.
The album „Life Is But A Dream…“ mentioned at the beginning was not well received by many music magazines. But if you follow Avenged Sevenfold a little more closely, then the album shouldn’t really have surprised you that much. After all, the metal band is always good for a surprise. That’s why I think you should definitely give the album a chance and listen to it more than once to understand it. To be honest, I was also a little confused when I first listened to the album. What did Avenged Sevenfold want to tell us? But the album simply fits together well in many ways. A band first has to manage to commit so many „style breaks“ and at the same time pack everything onto an album in such a way that it is still coherent for a metal band.
What I (and I’m sure many other fans out there) have personally loved about the band for years is that Avenged Sevenfold are so versatile. Many of their tracks don’t have the usual length of 3-4 minutes. Many songs are 6-8 minutes. Especially the most streamed songs (and clearly also fan favorites) such as „Hail To The King“, „A Little Piece Of Heaven“ or „Dear God“ manage to fill 20 minutes. You often get lost in one song or another, wondering about the different arrangements, wondering whether another track has already started. Then – there are complex and long lyrics. Many metal/metalcore fans (not just Avenged Sevenfold) are fascinated by this alone. And the stuff A7X once packed into one track, they have now packed into an entire album. You can like it, but you don’t have to – yes. But you can at least give it a try – and try to understand it 😉
But now back to Dortmund, where the setlist on this evening was more than surprising and accordingly well received. After all, a few fans had already seen what the headliner concert in Hamburg had to offer. At Rock am Ring or Rock im Park or other European festivals, the setlist (even for a headliner) is always a bit limited.
The evening started with the new songs „Game Over“ and „Mattel“. Next songs were „Afterlife“ and „Hail To The King“ – but from then on it got exciting!
A surprise followed: „Gunslinger“ was on the setlist in Dortmund! The audience visibly enjoyed and celebrated it. A bit later, MShadows realized that the atmosphere in Dortmund was so good that it was time to get a little emotional now. „So Far Away“ was the next track. After all, the track was once written in memory of their drummer theREV, who died far too early. Goosebumps were more than guaranteed.
„Unholy Confessions“ and „Bat Country“ were still on the setlist. Two songs that you wouldn’t necessarily have expected (if you’ve seen the other setlists). The audience also celebrated these songs. And finally, everyone got to hear „Save Me“ on Friday evening in Dortmund. A real delight for all A7X fans and those who want to become one.
Many fans traveled a long way, some even from other European countries, to finally see their band live. It is always fascinating how music brings people together. Even the lousy weather that evening couldn’t change that. A downpour here, a thunderstorm there, soaked fans there. No matter, it was concert time!
Sure, the Westfallenhalle was (unfortunately) not sold out, but in combine with the festivals that are currently running in parallel, some people will have thought to themselves: „Why go far away (to a concert) when you’ve already seen the band as headliners (at the festivals)!“ – However, the atmosphere in Dortmund was definitely great. You don’t necessarily need a sold-out venue.
However, it’s probably not just me who wishes we didn’t have to wait another 7 years for an Avenged Sevenfold headlining tour in Germany. Because the guys are definitely worth seeing live and I’m sure that many fans would (outside of the festival season) take advantage of several dates in the country to see the men around frontman M. Shadows live. It is and it will always be an experience to see one of the most successful metal bands of our time live!
At the end of the show, Avenged Sevenfold said goodbye with the usual setlist songs. „G“, „(O)rdinary“ and „(D)eath“ marked the end of the show after almost 2 hours of playing time. And one or the other fan will surely agree with me that the time passed far too quickly once again.
We are definitely already looking forward to welcoming you back to Germany!