Amon Amarth in der ausverkauften Jahrhunderthalle
Seit Monaten ist der Termin von Amon Amarth in der Jahrhunderthalle Frankfurt ausverkauft – und das zurecht. Sicherlich hätten das Amon Amarth auch allein geschafft. Aber die Schweden brachten hochkarätige Unterstützung mit. Keine Geringeren als Arch Enemy und Hypocrisy sind derzeit bei der Tour in Deutschland dabei.
Pünktlich ging es auch mit Hypocrisy los. Diesmal allerdings bereits um 19 Uhr, da Hypocrisy rund 40 Minuten spielten und Arch Enemy eine gute Stunde. Nicht selbstverständlich für Support-Acts. Die meisten Bands haben oft nur eine halbe Stunde zur Verfügung, um das Publikum schon einmal in Stimmung zu bringen.
Viel brauchte es dafür aber am gestrigen Abend in Frankfurt aber nicht. Schließlich sind beide Support-Bands, Hypocrisy als auch Arch Enemy seit Anfang bzw. Mitte der 90er Jahre bereits im Musikbusiness. Natürlich ist Arch Enemy Frontfrau Alissa White-Gluz mit gerade einmal 34 Jahren noch nicht seit dem Start dabei (sondern erst seit 2014), hat aber seitdem jegliche Sympathien auf ihrer Seite. Kein Wunder, wenn man bedenkt, was für eine Stimmgewalt von einer zierlichen und dazu noch hübschen Frau ausgeht.
Auch wenn das Licht bei Hypocrisy für Fotografen und Zuschauer ein wenig anstrengend war. Über mangelnde Unterhaltung und Einstimmung konnten sich die Fans an diesem Abend nicht beschweren. Mit Songs wie „Fire in the Sky“, „War-Path“ oder „Eraser“ waren die ersten Gäste schon mal warm gespielt. Viele von ihnen standen nämlich gegen 19 Uhr noch in der Schlange am Einlass, die sich aber wie gewohnt für die Jahrhunderthalle, relativ schnell auflöste.
Schließlich war nicht viel Zeit zwischen den Auftritten von Hypocrisy und Arch Enemy. Gegen 20 Uhr kam dann nämlich schon Powerfrau Alissa White-Gluz mit ihrer Band auf die Bühne. Sie schmetterte Songs wie „My Apocalypse“, „Under Black Flags We March“ oder auch „Nemesis“ durch die Halle. Gewohnt enthusiastisch riss die Frontfrau alle mit, forderte immer wieder zum Mitmachen auf. Kurz vor dem Ende der Show von Arch Enemy hatte Alissa noch eine Aufgabe für das Publikum: springen, springen, springen! Und natürlich folgte das Frankfurter Publikum der gebürtigen Kanadierin. So schnell war dann auch schon wieder eine Stunde vorbei, die Bühne wurde für den Headliner Amon Amarth umgebaut.
Rund 30 Minuten später, gegen 21:30 betraten dann der Hauptact des Abends – Amon Amarth – die Bühne. Die Bühne wurde zunächst mit einem riesigen Vorhang verdeckt, bevor dann – im wahrsten Sinne – das „Feuer“ eröfnet wurde. Natürlich nur im Sinne von Flammen, die die Jahrhunderthalle den restlichen Abend regelmäßig erhellten. Hier musste also trotz überschaubaren Temperaturen draußen, zumindest drin keiner frieren. Die ersten Reihen dürften sich nicht über zu wenig Wärme beschwert haben. Nach den ersten Songs begrüßte auch Frontmann Johan Hegg das Publikum. Teilweise sogar auf deutsch – und das akzentfrei.
Mit einem überdemensionalen Wikingerhelm als Schlagzeugerpodest in Kombi mit Flammenprojektoren am Bühnenrand war das Bühnenbild auch schon perfekt. Nun hieß es „Raise Your Horns“ und die Metal-Party konnte losgehen – oder eher fortgesetzt werden. Die Support-Acts hatten ja schließlich schon gut vorgelegt. Der Abend stand im Zeichen des im Mai erschienenen Albums „Berserker„, welches auch Namensgeber für die aktuelle Welttour ist – und das wollte gefeiert werden. Schließlich konnte das Album in Deutschland Platz 1 der Charts erklimmen.
Was gab es zu hören? Na klar, den Klassiker „Raise Your Horns“ oder auch Songs wie „Ravens Flight“ und „First Kill“ standen auf dem Plan. Auch hier verging die Zeit wieder wie im Flug und nach rund 90 Minuten Show war der Zauber auch schon wieder vorbei.
Text & Fotos (c): Ani Wenskus / concertvisions
Arch Enemy:
Amon Amarth