Alice Cooper rockt in Stuttgart
Den Tag der Deutschen Einheit verbringt ja irgendwie jeder anders. Die einen müssen trotz Feiertag arbeiten, die anderen ruhen sich zu Hause aus und die nächsten schlendern über das größte Volksfest in Stuttgart: der Wasen. Ja, es heißt tatsächlich der Wasen. 😉
Und schließlich trifft sich eine weitere Personengruppe zum Abrocken bei Alice Cooper und seinem Tourauftakt! Ok, fairerweise muss man sagen, dass Alice seinen zweiten Teil der Europa-Tour bereits am Mittwoch in Paris eröffnet hat. Wie dem auch sei, die Termine in Deutschland haben gestern begonnen und das mit einem Knall – im wahrsten Sinne des Wortes!
Aber fangen wir vorn an, beim Support-Act des Schock-Rockers: Doro Pesch! Die Queen of Metal startete gestern pünktlich um 19.30 Uhr mit der vollen Ladung Metal. Dankbar über die Einladung zeigte sie sich mit ihrer Band energiegeladen und bester Laune. Rund 40 Minuten spielte sie Klassiker wie „Für immer“, „Children Of The Dawn“ oder die Mitgröhl-Nummer „All We Are“. Selbstverständlich ließ sich hier das Publikum nicht zwei Mal bitten und sang gerade bei „All We Are“ lautstark mit. Bei der guten Laune, die Doro mit ihrer Band verbreitete, war schon einmal der perfekte Grundstein für den restlichen Abend gelegt.
Nach einer kurzen Umbaupause konnte es dann auch schon mit dem Hauptact des Abends weitergehen: Alice Cooper, der inzwischen bereits 76 Jahre alt ist, kennt einfach keinen Ruhestand. Warum auch? Alice Cooper ist nach wie vor ein Meister auf seinem Gebiet und völlig zurecht schon über ein halbes Jahrhundert in der Rock- und Metalszene eine Größe. Und dass es ihm Spaß macht, zu performen, sich zu verkleiden oder seine typischen „Pandaaugen“ zu schminken, merkt man ihm einfach an.
Zusammen mit seiner Band, bestehend aus Ryan Roxi, Nita Strauss und Tommy Henriksen jeweils an der Gitarre, Glen Sobel an den Drums und Chuck Garric am Bass, hat Alice rund 1,5h das Publikum begeistert.
Und der Blick durch besagtes Publikum war an diesem Abend durchaus interessant: Viele verschiedene Altersgruppen waren am Feiertag zu beobachten. Gerade auch in den ersten Reihen hätte man vielleicht eher ein Publikum erwartet, welches Alice schon Jahrzehnte begleitet. Aber, genau da sah man eher die Kinder und Enkel:innen der Fans, die man eigentlich erwartet hätte. Wirklich immer wieder beeindruckend, wie Musik generationsübergreifend Menschen begeistert.
Aber selbstverständlich waren auch die langjährigen, treuen Anhänger mit von der Partie. Auch wenn das Publikum natürlich nicht so aktiv bein Crowdsurfen oder Headbangen ist, der Stimmung tat das keinen Abbruch. Denn spätestens, als Alice Cooper zu seinem wohl größten Hit „Poison“ ansetzte, gab es kein Halten mehr. Lautstarke Gesangschöre und zahlreiche Handys, die in die Luft gereckt wurden, um DEN Song einfach für die Ewigkeit festzuhalten.
Sonst gab es u.a. übrigens noch „Welcome To My Nightmare“, „Hey Stoopid“ oder auch „Snakebite“ zu hören. Glen Sobel spielte zudem ein überragendes Drum Solo. Nita Strauss, die übrigens am Wochenende noch zahlreiche Fragen beim Guitar Summit beantwortete, bekam ebenfalls ihren eigenen Part: Nita zeigte an der Gitarre, dass sie nicht umsonst die Gitarristin von Alice Cooper – und natürlich auch eine hervorragende Solokünstlerin – ist.
Übrigens verriet Nita noch am Wochenende, dass sie gerade einmal einen Tag Zeit hatte, zwischen dem Guitar Summit und den Alice Cooper Shows, sich auf die Songs vorzubereiten. Sie ist eben durch und durch Profi. Wie eben die ganze Truppe um Alice Cooper: Eine toll inszenierte Bühnenshow und verschiedene Videos auf den großen Leinwänden rundeten die Show in Stuttgart perfekt ab.
Wenn ihr Alice Cooper noch nicht live gesehen habt und in den nächsten ca. 14 Tagen noch nichts vor habt: Nutzt die Gelegenheit! Der Schock-Rocker aus den USA solltet ihr als Rock- und/oder Metalfans auf jeden Fall einmal live erlebt haben.
Doro
Alice Cooper